UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR HÄMATOLOGIE, ONKOLOGIE UND ZELLTHERAPIE

Klinische Lymphomforschung

Lymphome gehören zu den häufigen hämatologischen Erkrankungen. Ein Schwerpunkt der Klinik ist auf aggressive Lymphome ausgerichtet, hier speziell auf Lymphome des Zentralnervensystems (ZNS). Durch Hochdosis-Chemotherapie-Konzepte hat sich das Ansprechen bzw. Überleben von Patienten mit ZNS-Lymphomen deutlich gebessert, jedoch sind diese mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Eine adäquate Risikostratifizierung der Patienten würde helfen, Patienten nach einem Risikoprofil zu behandeln. Die verfügbaren klinischen Prognose-Systeme (IELSG, MSKCC) wurden in der Ära vor der Hochdosis-Chemotherapie etabliert. Dies wird in einem aktuellen Projekt retrospektiv, multizentrisch versucht, auf die heutige Zeit der Hochdosis-Konzepte zu übertragen.

Analyse regulatorischer T-Zellen aus dem peripheren Blut mittels Mehrfarben-Durchflusszytometrie Lymphom des zentralen Nervensystems

Abb.: Analyse regulatorischer T-Zellen aus dem peripheren Blut mittels Mehrfarben-Durchlusszytometrie (links) und Lymphom des zentralen Nervensystems (rechts).

Klinische Prognosemarker sind ubiquitär verfügbar und einfach anzuwenden, beschreiben jedoch nicht die biologische Heterogenität des Tumors an sich, und liefern daher nur einen Hinweis auf die Prognose. Es wäre hilfreich, ein klinisches mit einem wenig invasiven, biologischen Prognose-System zu kombinieren, um der Biologie des Tumors gerecht zu werden. In einem weiteren Projekt wird dieser Problematik prospektiv, durch Untersuchung von peripheren T-Zellen bei Patienten mit primären ZNS-Lymphomen nachgegangen. CD4+ T-Zellen spielen eine Rolle bei der Steuerung und Aufrechterhaltung der Immunantwort gegen Krebserkrankungen. Sie erleichtern die Antitumoraktivierung von CD8+ T-Zellen und greifen Krebszellen entweder direkt oder indirekt durch Sezernierung von sog. Effektor-Zytokinen an. Regulatorische T-Zellen (Tregs) sind eine spezialisierte Subpopulation von CD4+ T-Zellen, die die Aktivierung anderer Immunzellen unterdrücken. Die Relevanz von T-Zellen wurde bereits bei mehreren Krebserkrankungen beschrieben. Um eine Korrelation zwischen CD4+ Zellen T-Zellen, insbesondere Tregs, und das Ansprechen bzw. Überleben von Patienten mit primären ZNS-Lymphom herzustellen, führen wir eine prospektive Studie durch. An dieser sind die Zentren Klinikum Magdeburg, Universitätsklinikum Leipzig, Universitätsklinikum Erlangen und das Rotkreuzklinikum München beteiligt. Diese Studie wird vom SFB854 unterstützt.

SFB854

Letzte Änderung: 15.08.2022 - Ansprechpartner:

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